5. Dezember 2023

Supply Chain

Der Begriff „Supply Chain“ in der Cybersicherheit bezieht sich auf die Gesamtheit aller Lieferanten, Dienstleister und Partner, die direkt oder indirekt an der Bereitstellung von Produkten, Dienstleistungen oder Informationen für eine Organisation beteiligt sind.

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Zur „Supply Chain“ gehören Hardwarehersteller, Softwareentwickler, Cloud-Dienstleister, Drittanbieter von IT-Dienstleistungen und sogar Lieferanten von Komponenten, die in IT-Produkten verwendet werden. In der Cybersicherheit ist die Lieferkette von besonderer Bedeutung, da Schwachstellen, Sicherheitsrisiken oder böswillige Aktivitäten in dieser Kette das Potenzial haben, die Sicherheit und Integrität der gesamten Organisation zu beeinträchtigen.

Welche Schlüsselaspekte umfasst die Supply Chain in der Cybersicherheit?

  • Supply Chain Risk Management: Identifizierung, Bewertung und Minderung von Risiken, die von Dritten in der Lieferkette ausgehen. Dies beinhaltet die Überprüfung der Sicherheitspraktiken von Zulieferern und die Sicherstellung, dass diese angemessene Sicherheitsmaßnahmen implementieren.
  • Überprüfung von Drittanbietern: Sicherstellung, dass Drittanbieter und Lieferanten Cybersicherheitsstandards einhalten, die denen der eigenen Organisation entsprechen.
  • Kontinuierliche Überwachung: Überwachung der Sicherheitsleistung von Lieferanten und schnelle Reaktion auf Sicherheitsvorfälle in der Lieferkette.
  • Vertragliche Sicherheitsanforderungen: Aufnahme von Sicherheitsklauseln in Verträge mit Lieferanten, um sicherzustellen, dass diese bestimmte Sicherheitsstandards einhalten.

Welche Rolle spielt die NIS-2-Richtlinie für die Supply Chain in der Cybersicherheit?

Die NIS-2-Richtlinie der Europäischen Union hat direkte Auswirkungen auf die Sicherheit der Lieferkette. Sie zielt darauf ab, ein höheres Sicherheitsniveau für Netz- und Informationssysteme in der EU zu gewährleisten und berücksichtigt dabei explizit die Risiken, die sich aus der Supply Chain ergeben. Die Richtlinie:

  • Erweitert den Anwendungsbereich: Die NIS 2-Richtlinie erweitert den Anwendungsbereich auf mehr Sektoren und Arten von Unternehmen, was auch bedeutet, dass mehr Unternehmen ihre Lieferketten unter Sicherheitsaspekten bewerten müssen.
  • Verschärft die Sicherheitsanforderungen: Unternehmen müssen nicht nur ihre eigenen Systeme sichern, sondern auch dafür sorgen, dass ihre Zulieferer und Partner angemessene Sicherheitsmaßnahmen umsetzen.
  • Erhöht die Verantwortung: Die Richtlinie betont die Verantwortung der Unternehmen, die Risiken, die sich aus ihrer Lieferkette ergeben, zu managen und effektive Risikomanagementstrategien zu implementieren.

Die NIS 2-Richtlinie hat erhebliche Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Lieferketten unter dem Gesichtspunkt der Cybersicherheit verwalten. Sie verlangt von den Unternehmen, ein umfassendes Verständnis der Risiken in ihren Lieferketten zu entwickeln und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um diese Risiken zu mindern. Dies trägt wesentlich zur Verbesserung der allgemeinen Sicherheitslage bei und hilft, die Auswirkungen von Sicherheitsvorfällen in der Lieferkette zu minimieren.

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